Arbeitsproben

aus dem Projekt „Sofaportal“

Woher kommt die Redewendung „Wie bei Hempels unterm Sofa“.

Hat man mal keine Zeit zum Aufräumen in der Wohnung, erfolgt vonseiten des Betrachters schnell der Spruch: „Hier sieht es ja aus, wie bei Hempels unterm Sofa.

Was bedeutet dieser Spruch? Er konzentriert sich weniger auf ein paar herumliegende Socken, sondern auf den gesamten Zustand der Wohnung oder Zimmer. Die Frage ist nur, warum müssen ausgerechnet die Hempels dafür herhalten und nicht Maier – Müller oder Schulze? Tatsache ist, dass Hempel sich von Hampel ableitet. Eine Bezeichnung aus früherer Zeit für unkultivierte und einfältige Menschen. Schon zu Zeiten von Martin Luther, um das 15. Jahrhundert war dieser Begriff bekannt. Der volkstypische Sprachgebrauch von „Hempels unterm Sofa“ fand dann erst so richtig im 20.Jahrhundert statt.
Hierzu hatte auch Wikipedia eine Erklärung parat: Ein wohl etwas schmuddeliger Schausteller namens Hempel im Jahre 1900 erwirkte mit seiner schmuddeligen Einstellung zu Hygiene bei seinen Kollegen eine absolute Abneigung und niemand wollte Hempel mehr um sich dulden.

Es gibt Gegenden, wo man statt „Hempels unterm Sofa“ auch „Hempels unterm Bett“ sagt. Dieser Spruch spiegelt sich auch im gleichnamigen satirischen Song von Reinhard May t alles wieder. Im Refrain lautet der Song: Ach wie nett, ach wie adrett! Aber wie, aber wie, aber wie, aber wie, siehts aus wie bei Hempels unterm Bett?

Den Schuh muss sich aber nicht nur Hempel anziehen, denn bei den Saubermanns ist auch nicht alles rein, wie es so auf dem ersten Blick erscheint. So wird sich dieser Sprachgebrauch sicherlich auch noch ins nächste Jahrhundert retten. „Wie bei Hempels unterm Sofa“ klingt auch nicht so verletzend, als wenn man sagt: „Was ist denn das für ein Dreckstall hier.“

Fazit: Warum, wie und wo es gerade bei Hempels so aussehen soll, weiß kein Mensch so genau. Auf jeden Fall ist es kein Privileg, wenn die eigene Wohnung so benannt wird.