Klasse statt Masse für einen guten Werbetext

Die Suche nach einem guten Text: Wie viel darf er kosten?

 

Der Preis ist heiß – Klasse statt Masse für einen guten Werbetext

Die Suche nach einem guten Text: Wie viel darf er kosten?

Ich bin freier Ghostwriter und Texter und stolpere immer wieder über unterschiedliche Ansprüche mit dem Endergebnis von Internettexten. Ich denke, es liegt an der Erfahrung, als auch an der unterschiedlichen Preisgestaltung vieler Pseudo-Autoren. Hinzu kommt noch, dass auch die Auftraggeber häufig nicht genau wissen, was sie eigentlich für einen Text wollen.

Wer seine Zielgruppe punktgenau erreichen möchte, kann sie nur mit guten Inhalten überzeugen, was eigentlich klar sein sollte. Viele in der Werbebranche sprechen hier von einem großartigen Content der einzigartig und überzeugend sein soll, so wird es zumindest in der Werbebranche propagiert. Der Motor und Antriebsfeder dieser Entwicklung im Internet ist logischerweise die Suchmaschine von Google. Mehrere Veränderungen und Neuerungen im Suchalgorithmus treiben die Online-Marketer immer wieder vor sich her und drängen, ihr Angebot der Webseiten stetig zu verbessern.

Früher konnte man noch mit recht einfachen Produktbeschreibungen, welche tausendfach im Internet vertreten waren, als Online-Betreiber gute Geschäfte machen. Heutzutage wird es immer schwieriger oder sogar unmöglich, sich nach dem alten Standard online zu präsentieren. So ist es nur allzu logisch, dass der Bedarf an guten einzigartigen und prägnanten Texten rasant wächst. Wenn Sie selbst vor diesem Problem stehen und nach guten Texten für Ihr Unternehmen oder Geschäft suchen, sollten Sie sich unweigerlich die Frage stellen: „Was darf ein guter Text kosten“.

Genau dieser Frage werde ich in diesem Artikel auf den Grund gehen!

So viel kosten Texte

Je nach Textart sind die Preise sehr unterschiedlich gestaffelt. Es sind aber nicht nur die Preise, auch das Gebotene unterscheidet sich, was sich schon bei der Abrechnung der Texte deutlich zeigt.

Text-Abrechnungsmodelle:

  • Zeichen – Preis
  • Wort – Preis
  • Normzeilen – Preis je Zeile
  • Normseiten – Preis je Seite
  • Stunden – Preis
  • Tages- -Preis
  • Wochenpauschale
  • Monatspauschale

Es gibt Portale im Internet die einen Text schon für 2 Cent je Wort anbieten. Mit derartigen Wortpreisen kann kein Autor weder leben noch sterben. In der Regel tummeln sich auf diesen Portalen Rentner – Hausfrauen – Schüler – Hartz 4-Empfänger und ähnliche. Diese Zielgruppe ist entweder ohne Arbeit, Schüler, oder Rentner. Die Qualität solcher Texte reicht von schaurig bis miserabel und manchmal auch akzeptabel. Wer allerdings für seinen Shop auf eine verlässlich hohe Qualität der Texte wert legt und auch sein Image wahren will, wird hier sehr schwer fündig werden. Wer jedoch das Glücksspiel liebt, wird auf der Suche nach einem guten Texter auf diesen Lowbudget  Contentportalen, sein Glück finden, sofern es sich nicht um einen guten Text handelt.

Sie sollten sich auch fragen, wie ein Text für 4,50 € Produkte verkaufen kann, die normalerweise ein Vielfaches mehr wert sind. Ihre Kunden sind sehr sensibel im Bereich der Textqualität und merken recht schnell, ob ein Dienstleister oder Händler es mit seinem Angebot ernst meint. Wer seinen Kunden schlechten Content bietet, zeugt von einer gewissen Geringschätzung Ihnen gegenüber. Das merken auch die Kunden.

Warum kosten professionelle Texte mehr als 2 Cent je Wort?

Ein guter Texter versetzt sich in die Zielgruppe für die der Text gedacht ist, um so die Kunden am Kauf – Entscheidungspunkt abzuholen und Ihnen dabei ein gutes Gefühl zu vermitteln. So muss der Texter auch ein gutes Gespür für seine Kunden haben. Derartige Fähigkeiten wachsen nicht am Baum und lassen sich auch nach getaner Arbeit am Abend nicht aneignen. Eine solche Erfahrung wächst über viele Jahre!

So hat die Texterfahrung auch seinen Preis: Agenturen und professionelle Texter bieten Texte ab 9 Cent pro Wort und höher an. Ob eine Wort-Abrechnung immer sinnvoll ist, sei dahingestellt. Der Fachverband Freier Werbetexter ( FFW ) gibt folgende Preisempfehlung für professionelle Texte heraus.

Text – Preis – Empfehlung für Texter laut FFW

  • Stundensatz 70 bis 120 Euro
  • Tagessatz 480 bis 960 Euro
  • Wochenpauschale 1800 bis 3500 Euro
  • Monatspauschale 6500 bis 12000 Euro

Bei dieser offiziellen Verbands-Preisempfehlung ist auch nicht mehr von einem Wortpreis die Rede. Für die Berechnung des Preises gilt hier als Grundlage vielmehr die benötigte Zeit, welche ein professioneller Texter für den Text benötigt. Im Ansatz sinnvoller als die sture Fixierung auf die Wortanzahl des Textes. Ein guter Texter bietet dem Leser mit seinem Text alle Informationen, die er informativ benötigt. Völlig egal welche Intention der Leser hat, manchmal genügt auch der schnelle Dreizeiler. Sollte eine Fragestellung doch mehr Umfang haben als gedacht, bedarf es einer längeren Beschreibung um den Kunden zu überzeugen.

Wie sinnvoll ist eine Wort-Abrechnung und die Textlänge?

Bei Webtexten fordern die Auftraggeber bei bestimmten Standardlängen eine Abrechnung je Wort.

Für professionelle Texte sind folgende Preise je Wort angemessen:

  • Texte bis 300 Wörter 12 Cent
  • Texte von 450 bis 800 Wörter 11 Cent
  • Texte von 1250 bis 1850 Wörter 10 Cent

Wer auf eine ausgefeilte Content-Strategie im Internet setzt, sollte nicht alles nachmachen, was der Mitbewerber online im Internet tätigt. Angesagt sind nützliche und wirklich einzigartige Inhalte. Warum also dann Texte von epischer Breite konstruieren? Nur weil der Wettbewerber es auch tut? Vielfach reicht schon ein kürzerer und viel prägnanterer Text, der die Zielgruppe erreicht und das Produkt verkauft. Es ist zwar richtig, dass tendenziell längere Texte besser gefunden werden, aber verkaufen lassen sie sich noch lange nicht besser.

Häufig werden spezielle Analysetools verwendet, die zu dem Schluss kommen, dass der Mitbewerber längere X-Texte im Netz platziert hat. So möchte man diese Texte dann auch in ähnlicher Länge seinen Kunden zum Lesen anbieten. Die Tools berücksichtigen allerdings nicht nur den reinen Text an sich, sondern sie analysieren die komplette Seite. So auch den Sekundärcontent, als auch die Wörter in der Navigation einer Webseite. Dieses sollten Sie sich immer vor Augen führen, bevor Sie einen Text für das Web in Auftrag geben.

Einen guten Text bekommen – so geht es:

Um einen guten Text zu bekommen, ist es sehr wichtig den Texter zu briefen. Es gilt also, je besser und genauer der Textauftrag vorher besprochen wird, um so besser das Ergebnis. Es ist daher sinnvoll schon im Vorwege die Tonalität und den Stil des Textes abzusprechen. Besteht schon eine Zielgruppen-Analyse, sollten dann auch die Erkenntnisse zur angepeilten Zielgruppe weitergegeben werden, damit sich der Texter in die Adressaten des Textes hinein fühlen kann. Nicht nebensächlich ist die Information, um was genau für einen Text es sich handeln soll.

Das Medium, in dem der Text veröffentlicht wird ist wichtig. Sollen es Artikel für einen Blog sein oder ein Infotext für ein Internetportal, eine Produktbeschreibung für einen Online-Shop, -oder eine Pressemitteilung? Jeder Text hat seine ganz persönlichen Eigenarten, die berücksichtigt werden wollen. Was soll der Text beim Adressaten bezwecken? Soll er das Interesse wecken, zum Kauf anregen, oder informieren?

Zusammenfassung eines perfekten Textbriefings

  • Welche Zielgruppe wird angesprochen
  • Welches Medium wird genutzt?
  • Wie lautet die Kernbotschaft des Textes?
  • Welche Hintergründe und sonstige Infos müssen berücksichtigt werden?
  • Die Tonalität, also neutral, dynamisch oder doch emotional?

Mit diesen Vorgaben dürfte: „Klasse statt Masse“ kein Problem mehr sein.