Das Problem der Selbstüberschätzung
Das Problem der Selbstüberschätzung
Erfahrungsgemäß neigen gerade Menschen mit wenig Wissen und begrenzter Kompetenz dazu, sich selbst zu überschätzen, sei es im Straßenverkehr, an der Börse oder wo auch immer die Möglichkeit besteht. Nicht nur beim Autofahren oder Bergsteigen kann die Einschätzung der eigenen Kräfte gefährlich werden. Bedingt durch die verfügbaren Informationen im Internet, hat das Phänomen der Selbstüberschätzung noch zugenommen, dass Menschen sich zu Unrecht als kompetent bezeichnen. Jeder kann im Internet veröffentlichen, was er will, jedoch kann nicht jeder verstehen, was genau er will und es somit auch nicht einordnen.
Das Phänomen, das Menschen mit einer Inkompetenz ihre eigenen Fähigkeiten überschätzen und gleichzeitig auch nicht im Stande sind, den Stand ihrer Inkompetenz zu deuten, hat einen populärwissenschaftlichen Namen: „Kruger-Denninger-Effekt“. Der Name rekrutiert aus Justin Kruger und David Denninger, zwei US-Psychologen die von Studenten Logistik -und
Grammatiktests durchführen ließen. Die Hartnäckigkeit der Selbstüberschätzung Die Teilnehmer mussten am Ende beurteilen, wie sie ihrer Meinung nach im Vergleich zu den anderen Teilnehmern abgeschnitten haben. Das Ergebnis war dafür absolut niederschmetternd: Ausgerechnet die schlechtesten 25 % der Studenten glaubten von sich, im Durchschnitt sehr weit oben zu liegen.
Eine Selbstüberschätzung, die sich hartnäckig hält. Die Tatsache, dass sie die Testbögen der besten teilnehmenden Studenten ansehen durften, hielt die wohl unfähigsten Studenten nicht davon ab, an dem wohlwollenden Urteil ihrer Fähigkeiten zu zweifeln. Die schlechtesten Studenten im Test waren nicht in der Lage, ihre eigene Kompetenz zu erkennen. Interessant auch, dass gerade besonders intelligente Menschen hingegen häufig ihre Leistung unterschätzen. Der Volksspruch: „Doof sind immer nur die anderen“. Vor allem glauben das diejenigen, welche im fraglichen Bereich selbst so gut wie nichts wissen. Ein Psychologe sagte einmal: „Nur der Weise weiß, dass er nichts weiß“. Eine Rolle spielt dabei auch, dass die Frage der Auffassung durch andere für Menschen sehr wichtig sei, was auch ihr berufliches Fortkommen anbelangt. „Kompetenz ist das, was mir zugeteilt wird, aber nicht das, was ich weiß“. Menschen die sich selbst überschätzen kommen im Beruf oder bei dem anderen Geschlecht vielfach weiter als klügere Menschen die tief stapeln. So kann die selbst überschätzende Person, welche im Brustton der Überzeugung nur Unsinn verbreitet, über Menschen triumphieren, die leise und unsicher wirken, weil sie einfach klüger sind und sich daher über den Umfang des Themas stärker bewusst sind. Das Phänomen, sich in der Welt behaupten zu müssen, was für ein umwerfender Kerl sie sind, ist hauptsächlich bei Männern mit einem geringen Selbstwertgefühl sehr ausgeprägt. Menschen, die in sich die Ruhe bewahren, haben das nicht nötig.